Mahnmal Abtnaundorf

 

An dieser Stelle wurde 1943 eines der 6 Außenlager des KZ Buchenwald in Leipzig eingerichtet.

Das "KZ Leipzig-Thekla" war ein Arbeitslager für die Rüstungsindustrie. Mehr als 1000 männliche Häftlinge mussten für den Flugzeughersteller Erla-Maschinenwerke GmbH Zwangsarbeit leisten. Kurz vor Kriegsende kamen Tausende weitere Häftlinge aus geräumten Konzentrationslagern aus dem Osten hinzu. Am 13. April 1945 lösten SS und Werksleitung das Lager auf. Abtnaundorf wurde zum Ausgangspunkt von Todesmärschen mehrerer Leipziger KZ's. Im Lager blieben etwa 304 kranke und sterbende Männer zurück. Auf Anordnung von Gestapo und Werksleitung sperrten SS-Wachmanschaften sowie Volkssturmmänner am 18. April 1945 die Häftlinge in eine Baracke und zündeten diese an. Die meisten von ihnen starben. Lediglich 67 Überlebende sind bekannt geworden. Am Massaker von Abtnaundorf waren Werkschutz, Feuerwehrleute, Wehrmachtsangehörige und Zivilisten beteiligt.

Nach dem Krieg wurde das Lager demontiert. Die Lagerbaracken wurden jedoch zunächst weiterhin genutzt.

Das "Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Verbrechens" errichtete die Stadt Leipzig im Jahr 1958. Der Obelisk wurde nach dem Entwurf von Gustav Tschech-Löffler etwas abseits des einstigen Lagers errichtet. Die künstlerische Neugestaltung am Denkmal erinnert an die bisher 206 bekannt gewordenen Todesopfer des Massakers.